Depressive Verstimmung und Schmerz: Schmerzschwelle, implizites und explizites Gedächtnis für schmerzassoziiertes Wortmaterial, ereigniskorrelierte Potentiale bei Präsentation von schmerzassoziiertem Wortmaterial

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-13391
http://hdl.handle.net/10900/44518
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2004
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Pauli, Paul
Tag der mündl. Prüfung: 2001-05-09
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Depression , Schmerz , Schmerzschwelle , Gedächtnis , Elektroenzephalographie
Freie Schlagwörter: P300 , ereigniskorrelierte Potentiale , Lexical-Decision-Test , Wiedererkennungstest
depression , pain , pain threshold , memory , event-related potentials
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Einleitung: Nach wie vor herrscht eine intensive Diskussion bezüglich der Frage, ob das Auftreten von Schmerzsymptomen und depressiven Symptomen kausal miteinander verknüpft ist oder ob beide Beschwerdebilder völlig unabhängig voneinander zu sehen sind. Um Erkenntnisse über die Schmerzverarbeitung bei depressiver Verstimmung zu erhalten, implementierten wir eine Studie im Kontrollgruppen-Design zur Untersuchung der Schmerzschwelle und der kognitiven Verarbeitung von schmerzassoziiertem Wortmaterial. Methodik: Bei 16 depressiv verstimmten Probanden und 16 Kontrollpersonen wurde die mechanische Schmerzschwelle bestimmt. In der anschließenden EEG-Untersuchung wurden den Probanden schmerzassoziierte und neutrale Wörter präsentiert. Während des folgenden Lexical-Decision-Tests und Wiedererkennungstests wurden behaviorale und elektrophysiologische Parameter erhoben. Ergebnisse: Es zeigte sich eine für die rechte Hand erhöhte Schmerzschwelle für alle Probanden. In der EEG-Untersuchung zeigten die depressiv verstimmten Probanden im Vergleich zur Kontrollgruppe beim Lexical-Decision-Test während der Präsentation von schmerzassoziierten Wörtern parietal erhöhte P300 Potentiale, die als Prädiktoren für eine bessere Gedächtnisleistung bezüglich dieser Wortstimuli bei Wiedererkennungstests gelten. Übereinstimmend mit diesen elektrophysiologischen Auffälligkeiten tendierten die depressiv verstimmten Probanden dazu im nachfolgenden Wiedererkennungstest mehr schmerassoziierte Wörter als die Kontrollen zu erinnern. Schlussfolgerung: Wir nehmen an, dass eine depressive Verstimmung mit einer selektiven Verarbeitung von schmerzassoziierten Stimuli einhergeht und somit möglicherweise zu einer erhöhten Vulnerabilität bezüglich einer Entwicklung von Schmerzsymptomen einhergeht.

Abstract:

Introduction: An intense discussion continues as to whether pain and depression are causally related or independent of each other. To investigate pain threshold and processing of pain-related word stimuli in subclinically depressed subjects, we designed an event-related potentials study in a group control design. Methods: Pain threshold was measured in 16 subclinically depressed and 16 control participants. For the event-related potentials study, pain words and neutral words were presented to participants. Behavioral and electrophysiological measures were taken during lexical decision and recognition tasks. Results: Pain threshold did not differ between depressive subjects and controls. However pain threshold was increased for all participants. In the event-related potentials study, depressive compared to control participants showed enhanced P300 potentials at parietal electrodes triggered by pain-related words during the lexical decision task: presumably a sign of enhanced recollection processes for these word stimuli. In line with this electrophysiological finding, depressed participants also tended to better recall the pain-related words in the subsequent recognition task than did the control participants. Conclusion: We conclude that subclinically depressed subjects selectively process pain-related stimuli, which could enhance their vulnerability to developing pain symptoms.

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