Einfluss von spannungsgesteuerten Kaliumkanälen auf die neuronale Morphologie

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/172335
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1723356
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1723356
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-113660
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2025-11-18
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Lerche, Holger (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2025-10-09
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter: Epilepsie
Kaliumkanäle
neuronale Morphologie
Kv1.2
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

40% der neu diagnostizierten Epilepsien sind genetisch bedingt und betreffen die Funktionalität von Ionenkanälen oder Ionentransportern. Kürzlich konnte die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Lerche zeigen, dass sogenannte „gain of function“ (GOF) und „loss of function“-Varianten (LOF) zu Veränderungen des KCNA2-Gens führen. Diese Genveränderungen können entwicklungsbedingte epileptische Enzephalopathien verursachen. Neue Therapieansätze werden derzeit erforscht. Ziel dieses Projektes war die Untersuchung von morphologischen Effekten an primären neuronalen Zellen der Maus durch die Gabe von selektiven Kv1.2-Kanalblockern, wie dem Skorpiongift Tityustoxin (TsTx) und dem Meeresschneckengift Conotoxin km-RIIIJ, sowie dem unspezifischen Kv1.2-Kanalblocker 4-Aminopyridin (4-AP). Experimentell wurden CHO Zellen und primäre Mausneurone gentechnisch mit dem Kv1.2 Kanal (WT, GOFVariante) verändert und elektrophysiologisch und immunhistochemisch mit den oben genannten Kaliumkanalblockern untersucht. Vorbereitend zu den Experimenten an primären Mausneuronen, wurde die Spezifität von TsTx und Conotoxin km-RIIIJ auf Kv1.2-Kanäle mittels Patch Clamp-Messungen an Kv1.2 WT-transfizierten CHO Zellen bestätigt. Für die Analyse der akuten Toxinwirkung von 10 bzw. 20 nM TsTx und 75 bzw. 150 nM Conotoxin km-RIIIJ wurden das Ruhemembranpotential (RMP) und die Area under the Curve (AUC) der aufgezeichneten Aktionspotentiale an kortikalen primären Neuronen der Maus mit (Über-)Expression von Kv1.2 WT- bzw. R297Q-Kanälen (GOF) untersucht. Die gepatchten Kv1.2 WT- bzw. R297Q-transfizierten hippokampalen bzw. transduzierten kortikalen Neurone wurden immunhistochemisch gefärbt, rekonstruiert und die Anzahl der Verzweigungen unter chronischer Toxingabe mittels Sholl Analyse untersucht. Eine Kv1.2-Überexpression bzw. der Expression der R297Q-Variante führte zu einer signifikant geringeren Anzahl neuronaler Verzweigungen sowie zu einer erhöhten Zellmortalität. Sowohl die Anzahl der dendritischen Verzweigungen, als auch die Viabilität der murinen Nervenzellen, konnte durch chronische Toxinbehandlung mit 10 nM TsTx sowie 150 nM Conotoxin km-RIIIJ zum Teil therapeutisch antagonisiert werden. Möglicherweise stellen Kv1.2-Blocker eine molekulare Grundlage für die pharmazeutische Herstellung neuer Antiepileptika für Patienten mit entwicklungsbedingten epileptischen Enzephalopathien aufgrund von Kv1.2-Varianten dar.

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