Vergleich eines modifizierten (neuen) 6-Minuten-Gehtestes mit der Laufbandspiroergometrie

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dc.contributor.advisor Sieverding, Ludger (Prof. Dr.)
dc.contributor.author Spallek, Richard Stefan
dc.date.accessioned 2025-10-28T11:13:56Z
dc.date.available 2025-10-28T11:13:56Z
dc.date.issued 2025-10-28
dc.identifier.uri http://hdl.handle.net/10900/171669
dc.identifier.uri http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1716699 de_DE
dc.identifier.uri http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1716699 de_DE
dc.description.abstract In der Betreuung von Patienten mit angeborenen Herzfehlern kommt der körperlichen Belastungsuntersuchung ein hoher diagnostischer Stellenwert zu, hieraus werden weitere diagnostische und/oder therapeutische Maßnahmen in die Wege geleitet. Um die kardiale und respiratorische Belastbarkeit messen zu können, gibt es verschiedene etablierte Verfahren der Belastungsmessung, u.a. die Laufbandspiroergometrie. Bei einer kognitiven Einschränkung hingegen, einer körperlichen (Geh-) Behinderung oder stark eingeschränkter Belastbarkeit ist dieses Verfahren nicht mehr anwendbar. Alternativ gab es bislang nur den einfach durchzuführenden 6MWT, mit dem ausschließlich die innerhalb von 6 Minuten erreichte Gehstrecke (6MWD) bestimmt wird. Durch unsere Kombination mit einer mobilen Spiroergometrie können die fehlenden Parameter wie Sauerstoffsättigung, EKG sowie der Gasanalyse der Atmung wie bei einer Laufbandspiroergometrie zusätzlich bestimmt werden. Da ein Vergleich von klassischer Laufband- oder Fahrradspiroergometrie mit einem modifizierten und durch mobile Spiroergometrie ergänzten 6MWT (mod. 6MWT) bislang nicht beschrieben ist, war ein direkter Vergleich der beiden Belastungsuntersuchungen mit den Zielparametern „höchste Sauerstoffaufnahme, OUES“ etc. das Ziel dieser Arbeit, um diesen mod. 6MWT langfristig als alternative Belastungsuntersuchung etablieren zu können. In einem ersten Schritt dieser Dissertation (TüREX-Projektarbeit Sommersemester 2018) wurden beide Methoden an 26 gesunden Probanden (14 weiblich, 12 männlich) erstmals erprobt. Das Probandenalter lag im Mittel bei 24,4 Jahren (Range: 18-37 Jahre); 4 von ihnen hatten eine positive Raucheranamnese. Beim Vergleich der am höchsten erzielten Sauerstoffaufnahme (VO2_PEAK) ergab sich eine gute Korrelation von r= 0,59. Nach diesem ermutigenden Ergebnissen des Methodenvergleiches erweiterten wir den Vergleich und untersuchten in einem zweiten Schritt Patienten aus unserer kinderkardiologischen, EMAH- oder kinderpneumologischen Sprechstunde nach dem gleichen Studienprotokoll. Hier zeigte sich im Vergleich ein r = 0,75 für die am höchsten erreichte Sauerstoffaufnahme (VO2_PEAK). Diese zweite Gruppe bestand insgesamt aus 28 Patienten (14 weiblich, 14 männlich) mit einem Altersmittel von 23,9 Jahren (Range: 14-40 Jahre), sämtlich Nichtraucher. Für den Methodenvergleich absolvierte jede Untersuchungsperson beide Belastungsuntersuchungen an zwei separaten, eng benachbarten Tagen. Um einen methodisch bedingten Bias auszuschließen, wurden in Gruppe 1 14 der gesunden Probanden (= 53,8%) zuerst mit der Laufbandspiroergometrie und folgend mit dem mod. 6MWT belastet. Bei den 12 anderen Probanden (= 46,2%) erfolgte die erste Untersuchung mittels mod. 6MWT und erst bei der zweiten Untersuchung mittels Laufbandspiroergometrie. Die Patienten in Gruppe 2 wurden im Rahmen der routinemäßigen Sprechstundentermine angesprochen, in welcher die Patienten die Laufbandspiroergometrie absolvierten. Daher war hier die Aufteilung wie in Gruppe 1 nicht möglich, es absolvierten 27 Patienten (= 96,4%) zuerst die Laufbandspiroergometrie und am zweiten Termin den mod. 6MWT, bei einem Patienten (= 3,6%) war die Reihenfolge umgekehrt. Als untergeordnete, zweite Fragestellung (Präzision) untersuchten wir die intraindividuell unterschiedlichen ermittelten Werte beim neuen, mod. 6MWT. Dazu absolvierten 3 Probanden (im Alter von 26 bis 32 Jahre) siebenmal den mod. 6MWT in einem Zeitraum von max. 17 Tagen. Zu Beginn der Datenerhebungen wählten wir als primäre Messparameter die V̇O2/kg (sowohl an der anaeroben Schwelle als auch die am höchsten erreichten Werte) und ergänzten diese im Verlauf der Dissertation um die Oxygen Uptake Efficiency Slope (OUES), da diese ein von der V̇O2/kg abgeleiteter Wert ist und sowohl bei maximalen als auch submaximalen Belastungsuntersuchungen gleichwertig ermittelt werden kann. Als sekundäre Messparameter wählten wir den O2Puls (Werte an der anaeroben Schwelle, die am höchsten erreichten Werte sowie die höchsten Werte beim mod. 6MWT in Bezug auf den O2Puls bei der Spiroergometrie mit der entsprechenden Herzfrequenz), die V̇E/kg (sowohl an der anaeroben Schwelle als auch die höchsten Werte), die Herzfrequenzen (sowohl an der anaeroben Schwelle als auch die höchsten Werte) und die erreichte Geh-/Laufstrecke. Bei der Gruppe der Patienten erfragten wir im Anschluss an die Durchführung des mod. 6MWT den Grad der subjektiven Belastung/ Erschöpfung anhand der Borg-Skala. Beim Vergleich der beiden Belastungsuntersuchungen zeigte sich bei den von uns primär definierten Messparametern eine ausgezeichnete Korrelation zwischen der Laufbandspiroergometrie zum mod. 6MWT von OUES mit r = 0,81. Eine sehr gute Korrelation zeigten die Werte der höchsten V̇O2/kg (r = 0,73), die Werte der V̇O2/kg an der anaeroben Schwelle (r = 0,67) sowie die Werte der V̇O2/kg an der anaeroben Schwelle der Laufbandspiroergometrie zur höchsten V̇O2/kg beim mod. 6MWT (r = 0,69). Bei der Analyse der intraindividuellen Abweichung ergab sich eine mittlere Schwankungsbreite bei der Gehstrecke von 2,13%, bei OUES 7,7%, bei der am höchsten erreichten V̇O2/kg 4,6%. Bei V̇O2/kg an der anaeroben Schwelle lag die mittlere Schwankungsbreite bei 10,6%. Die selbstbestimmte Gehgeschwindigkeit bei kürzerer Belastungszeit in der Ebene wird von den Patienten gegenüber einer Laufbandbelastung im klinischen Alltag bevorzugt. Auch das Erfragen im Rahmen unserer Belastungsuntersuchungen bestätigten dies. Abschließend kommen wir mit unseren Ergebnissen zu dem Schluss, dass unser mod. 6MWT eine gute Alternative zu dem bisherigen Goldstandard Laufbandspiroergometrie darstellt, insbesondere für Patienten, welche die Laufbandspiroergometrie aufgrund von kognitiver und/oder körperlicher (Geh-) Behinderung nicht absolvieren können. Um diese These zu stützen sind weitere Vergleichsuntersuchungen mit größeren Patientenfallgruppen nötig. Für eine bessere Übertragung auf die Gesamtheit der pädiatrischen Patienten sollten im weiteren zudem Vergleiche an jüngeren Patienten (<14 Jahre) und multizentrisch durchgeführt werden. de_DE
dc.language.iso de de_DE
dc.publisher Universität Tübingen de_DE
dc.publisher Universität Tübingen de_DE
dc.rights ubt-podno de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en en
dc.subject.ddc 610 de_DE
dc.subject.other Modifizierter 6-Minuten-Gehtest de_DE
dc.title Vergleich eines modifizierten (neuen) 6-Minuten-Gehtestes mit der Laufbandspiroergometrie de_DE
dc.type PhDThesis de_DE
dcterms.dateAccepted 2025-09-23
utue.publikation.fachbereich Medizin de_DE
utue.publikation.fakultaet 4 Medizinische Fakultät de_DE
utue.publikation.noppn yes de_DE
utue.publikation.noppn yes de_DE

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