Nephrolithiasis der unteren Kelchgruppe – Klinische Ergebnisse beim Einsatz von flexiblen single-use und reuseable Ureterorenoskopen im Vergleich zur perkutanen Nephrolitholapaxie

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/171034
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1710347
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-112361
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2025-10-14
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Rausch, Steffen (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2025-09-23
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Nephrolithiasis stellt eine häufige und in den letzten Jahren in westlichen Industrieländern zunehmende Krankheitsentität dar, deren Morbidität und die Behandlung immense Kosten verursacht. In der vorliegenden Arbeit wurden zwei etablierte Verfahren - die miniaturisierte perkutane Nephrolitholapaxie und die flexible Ureterorenoskopie - zur Behandlung des Steinleidens untersucht. Weiterhin wurde bei der flexiblen Ureterorenoskopie untersucht welchen Einfluss das verwendete Instrument hat. Welches Verfahren die optimale Behandlung für Patientinnen und Patienten mit Nierensteinkonkrementen im Bereich der unteren Kelchgruppe ist, wird zum Teil kontrovers diskutiert. In dieser retrospektiven Arbeit wurden 375 Patientinnen und Patienten an den Universitätskliniken Tübingen und Salzburg ausgewertet, die sich im Zeitraum 2017 bis 2020 einer operativen Steinsanierung im Bereich der unteren Kelchgruppe mittels einem der beiden Verfahren unterzogen hatten. In der vorliegenden Arbeit zeigte sich, dass die beiden Verfahren der mini-PCNL und die flexible Ureterorenoskopie sichere und etablierte Vorgehensweisen sind. Die Steinfreiheitsraten zeigte sich bei beiden Verfahren als hoch, mit einem kleinen Vorteil für die mini-PCNL, jedoch ohne statistisch signifikanten Unterschied in der Steinfreiheitsrate. Die Steinfreiheitsrate der m-PCNL betrug 94,1 %, die der flexiblen Ureterorenoskopie 88,6 %. Dafür wird eine signifikant höhere Rate an Komplikationen (m-PCNL 60,7% vs. fURS 39,3%) und ein signifikant höherer Abfall des Hämoglobinwerts (Abfall des Hämoglobinwertes m-PCNL 1,53 g/dl vs. 0,78 g/dl) in Kauf genommen. Es zeigte sich zudem ein signifikanter Vorteil in Bezug auf die mittlere Operationsdauer zu Gunsten der flexiblen Ureterorenoskopie (91,5 Minuten vs. 58,85 Minuten). In den Auswertungen bezüglich des Vergleichs von wiederverwendbaren und einmalig verwendbaren flexiblen Instrumenten zeigte sich auch hier ein signifikanter Zeitvorteil bei vergleichbarer Steinfreiheitsrate für single-use Ueterorenoskope (54,05 Minuten vs. 62,18 Minuten). Auch konnte ein signifikanter Vorteil der flexiblen Ureterorenoskopie bezüglich einer kürzeren Krankenhausverweildauer gezeigt werden. Diese betrug bei der m-PCNL 4,98 Tage, bei der f-URS 2,85 Tage. Diese Arbeit gibt Anlass, um in weiteren – auch prospektiven - Arbeiten den Einfluss der Verwendung von single-use Instrumenten auf die Steinfreiheitsrate und den periinterventionellen Verlauf zu untersuchen. Durch solche Untersuchungen könnte die Behandlung der Nephrolithiasis der unteren Kelchgruppe weiter verbessert werden.

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