Parodontalerkrankungen und Frühgeburtlichkeit - eine retrospektive Studie

DSpace Repositorium (Manakin basiert)

Zur Kurzanzeige

dc.contributor.advisor Wolff, Diana (Prof. Dr.)
dc.contributor.author Wittlinger, Rebekka
dc.date.accessioned 2025-07-09T09:50:45Z
dc.date.available 2025-07-09T09:50:45Z
dc.date.issued 2025-07-09
dc.identifier.uri http://hdl.handle.net/10900/167739
dc.identifier.uri http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1677398 de_DE
dc.description.abstract Frühgeburten zählen zu den führenden Ursachen neonataler Sterblichkeit weltweit. Ziel unserer retrospektiven Fall-Kontroll-Studie war es, potenzielle Verbindungen und Beziehungen zwischen Parodontitis und Frühgeburtlichkeit im Hinblick auf klinische Parameter, Mikrobiom- und Ernährungsdaten zu untersuchen. Im Zeitraum zwischen Juli 2018 und Januar 2021 wurden 77 Wochenbettpatientinnen der Universitäts-Frauenklinik Tübingen, 1-4 Tage nach der Entbindung zahnärztlich untersucht. Es erfolgte die Unterteilung in eine Kontrollgruppe mit Geburt am Termin und in die Fallgruppe mit einer Frühgeburt <37 Wochen. Die Untersuchung beinhaltete das Erfassen des DMFT-Werts, GBI, Parodontalstatus und die Entnahme mikrobieller Proben aus der Mundhöhle. Zudem wurde ein Ernährungsfragebogen von den untersuchten Patientinnen ausgefüllt. Die PTB-Gruppe zeigte bei den klinischen Untersuchungen einen signifikant höheren mittleren CAL-Wert (1,4; IQR 0,4-1,9) und einen höheren Prozentsatz von ST ≥ 4mm (2,89; IQR 1,19-5,95) auf als die TB-Gruppe (CAL: 0,4; IQR 0,0-1,2; ST ≥ 4mm: 2; IQR 0-6; p=0,0128/ p=0,047). Die Termingeburtengruppe zeichnet einen höheren Prozentsatz an oral gesunden Frauen oder Frauen mit Gingivitis auf, während die Risikogruppe einen höheren Prozentsatz von Frauen mit Parodontitis aufwies. Es gab keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf das mittlere Alter oder Raucherstatus. Bei dem Vergleich der Neugeborenen von oral gesunden Frauen mit Frauen mit Gingivitis und/oder beginnender, mittelschwerer oder schwerer Parodontitis stellte sich ein höheres Geburtsgewicht bei oral gesunden Frauen mit den letzten beiden gepoolten Kohorten heraus (p = 0,013; p = 0,008). Die Zusammensetzung des supra- und subgingivalen Mikrobioms variierte signifikant zwischen den beiden Gruppen, was eine veränderte Abundanz einiger supra- und subgingivaler RSV bei Frauen mit Frühgeburt im Vergleich zu Frauen mit Termingeburt bedeutete. Die Anwendung des DG-PARO-Selbsttests gestaltete sich in dieser Kohorte aufgrund spezifischer Gegebenheiten als nicht realisierbar. Die Auswertung des DEGS-Fragebogens zeigte in beiden Gruppen eine unzureichende Versorgung mit Mikronährstoffen wie Folsäure, Eisen, Iod und Niacin verglichen mit der Nahrungszufuhr in den vier Wochen vor dem Untersuchungszeitpunkt. Zusammenfassend zeigt unsere Studie, dass bei Patientinnen mit unerwünschten Schwangerschaftsvergiftungen ein signifikant erhöhter Schweregrad von Parodontitis und Gingivitis nachweisbar ist. Diese pathologischen Veränderungen korrelieren mit einer Verschiebung des oralen Mikrobioms in Richtung einer Dysbiose, was auf eine mögliche systemische Interaktion zwischen oralen Entzündungen und Schwangerschaftskomplikationen hindeutet. Darüber hinaus offenbarten die, von den Patientinnen eigenständig angegebenen Daten Defizite in der Ernährungsweise, welche möglicherweise die Entstehung oder den Verlauf der oralen Erkrankungen sowie die Schwangerschaftsverläufe mitbeeinflussen. Im gynäkologischen Kontext verdeutlichen diese Ergebnisse die Notwendigkeit eines interdisziplinären Ansatzes, der eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Gynäkologen und Zahnärzten erfordert, um präventive Maßnahmen und gezielte Interventionen zur Verbesserung der oralen Gesundheit während der Schwangerschaft zu entwickeln. Eine frühzeitige zahnärztliche Untersuchung, sowie eine ernährungsbezogene Beratung, sollten integraler Bestandteil der pränatalen Versorgung werden, um das Risiko unerwünschter Schwangerschaftsverläufe zu minimieren und das Wohl der Mutter und des Kindes langfristig zu fördern. de_DE
dc.language.iso de de_DE
dc.publisher Universität Tübingen de_DE
dc.rights ubt-podno de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en en
dc.subject.ddc 610 de_DE
dc.title Parodontalerkrankungen und Frühgeburtlichkeit - eine retrospektive Studie de_DE
dc.type PhDThesis de_DE
dcterms.dateAccepted 2025-05-26
utue.publikation.fachbereich Zahnmedizin de_DE
utue.publikation.fakultaet 4 Medizinische Fakultät de_DE
utue.publikation.source Journal of Clinical Medicine 11 (23), 2022 de_DE
utue.publikation.noppn yes de_DE

Dateien:

Das Dokument erscheint in:

Zur Kurzanzeige