Die Einstellung von Medizinstudierenden gegenüber medizinischem Cannabis bei Patient:innen mit chronischen Schmerzen

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/167529
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1675291
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-108856
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2025-07-03
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Herrmann-Werner, Anne (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2025-05-22
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Fragestellung: Seit Anfang 2017 dürfen Ärzt:innen in Deutschland CAM verschreiben. Die Lehre zu CAM nimmt bisher jedoch wenig bis keinen Platz im Curriculum des Medizinstudiums ein. Ziel dieser Dissertation war es, die Einstellung von Medizinstudierenden gegenüber CAM zu ermitteln. Überdies hinaus sollten die Studierenden Einschätzungen zu ihrer eigenen Kompetenz geben. Des Weiteren wurde untersucht, wie Videos oder Artikel zum Thema Einsatz und Auswirkung von CAM dabei Einfluss auf die Studierenden nehmen. Methodik: Studierende im 7. Fachsemester wurden im Rahmen des online-Seminars QB 14 Schmerzmedizin im SS 21 und WS 21/22 an der Medizinischen Fakultät Tübingen befragt. Von den Studierenden wurde ein quantitativer Fragebogen zu zwei Zeitpunkten ausgefüllt: vor Beginn und zum Ende des 90-minütigen Seminars. Während des Seminars wurde den Studierenden eins von vier Materialien (eines von zwei Videos oder einer von zwei Artikeln) demonstriert. Mittels einfaktorieller ANOVA und Tukey post-hoc Test wurden Unterschiede der vier Gruppen zu T0 und T1 berechnet. Der t-Test für abhängige Stichproben wurde verwendet, um den Vorher-nachher-Vergleich innerhalb der Gruppen zu berechnen. Mögliche Zusammenhänge wurden mithilfe der Pearson-Korrelation ermittelt. Anhand des Einstichproben-t-Test wurden Unterschiede in der Kompetenzeinschätzung berechnet. Der t-Test für unabhängige Stichproben wurde verwendet, um Sommer- und Wintersemester zu vergleichen. Ergebnisse: Sowohl im Hinblick auf die Behandlung von Patient:innen mit somatoformen und chronischen Schmerzstörungen als auch in Bezug auf eine Behandlung mit Opioiden fühlen sich die Studierenden wenig kompetent. Geht es um den Einsatz von CAM, so schätzen sich die Studierenden als noch weniger kompetent ein. Sie wünschen sich hierzu weitere Schulungen sowohl im Medizinstudium als auch während der ärztlichen Weiterbildung. Zudem schätzen sich die Studierenden am Ende des Seminars tendenziell kompetenter ein als zu Beginn. Den Studierenden in Gruppe 2 wurde als Material das Videobeispiel demonstriert, in welchem ein Schauspielpatient negativ vom Einsatz von CAM berichtet. Sie sehen den Einsatz von Cannabis zu Ende des Seminars eher als kritisch und negativ an. Zudem wünschen sie sich weniger, dass Schulungen und Fortbildungen zu CAM Bestandteil der ärztlichen (Weiter-)Bildung sein sollen und zeigen keinen Zuwachs in ihrer empfundenen Kompetenz. Diskussion: Medizinstudierende fühlen sich nicht ausreichend vorbereitet, wenn es um den Einsatz von CAM geht. Sie wünschen sich mehr Lehre zu CAM. Am größten war der Einfluss auf die Studierenden durch den negativen Videobericht. Sie haben anschließend eine negativere Haltung gegenüber CAM. Dies zeigt: Bezüglich CAM ist eine evidenzbasierte Lehre für die adäquate Behandlung von Patient:innen unentbehrlich. Zudem sind weiterführende Untersuchungen in Hinblick auf die Lehre zu CAM notwendig. Zudem ist zu untersuchen, inwiefern weitere Faktoren Einfluss auf die Meinung von Studierenden und Ärzt:innen zu CAM und die Handhabung von CAM haben.

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