Effekte von „Exergaming“ auf Gang und Dual Tasking beim idiopathischen Parkinsonsyndrom

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dc.contributor.advisor Berg, Daniela (Prof. Dr.)
dc.contributor.author Busch, Jan-Hinrich
dc.date.accessioned 2025-06-26T07:29:54Z
dc.date.available 2025-06-26T07:29:54Z
dc.date.issued 2025-06-26
dc.identifier.uri http://hdl.handle.net/10900/167214
dc.identifier.uri http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1672148 de_DE
dc.identifier.uri http://dx.doi.org/10.15496/publikation-108541
dc.description.abstract Das IPS ist mit sechs Millionen Betroffenen weltweit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung und zu unterscheiden von sekundären und atypischen Parkinsonsyndromen. Der Untergang dopaminerger Zellen in der Substantia nigra führt durch Dopaminmangel zu den Kardinalsymptomen Rigor, Tremor, Bradykinese und im Verlauf auch zu Haltungsinstabilität sowie zu einem breiten Spektrum nicht-motorischer Symptome, die der Diagnose eines IPS teils Jahre vorausgehen können. Die Diagnose erfolgt in der Regel klinisch durch Anamnese und neurologische Untersuchung anhand der Diagnosekriterien der MDS (Postuma et al., 2015). Ergänzend können Bildgebung und weitere Tests, zum Beispiel quantitative Bewegungsmessung, zum Einsatz kommen. Goldstandard in der Verlaufsbeurteilung ist die MDS-UPDRS (Goetz et al., 2008). Zentraler Baustein der Therapie ist die dopaminerge Medikation, um die vorhandenen Defizite auszugleichen. Nicht alle Symptome des IPS jedoch lassen sich damit verbessern und es gibt derzeit keine kausale, kurative Therapie. Eine besondere Rolle kommt daher der konservativen Therapie und dem körperlichen Training zu. Inzwischen gibt es hier sogar Hinweise auf eine mögliche krankheitsmodifizierende Wirkung (Schenkman et al., 2018). Mehrere Studien zeigen die Wirksamkeit von Exergaming bei IPS-Patienten (Zhang et al., 2022) als Kombination eines kognitiven und körperlichen Trainings in Form einer kontinuierlichen DT-Anwendung, die mittels kommerziell kostengünstig erhältlicher Ausstattung (z. B. Microsoft®-Kinect®-System) auch als Heimtraining sicher durchgeführt werden kann (Esculier et al., 2012). Diese Arbeit untersucht als erste, ob sich durch solches Exergaming im Heimtraining gezielt parkinsonspezifische Defizite im Gang und insbesondere beim Dual Tasking verbessern lassen. Hierfür wurden quantitative Bewegungsparameter von 17 gesunden Kontrollprobanden und 17 IPS-Patienten der Stadien 1 bis 2,5 nach Hoehn und Yahr sowie deren MDS-UPDRS vor und nach einem sechswöchigen Exergaming-Heimtraining erhoben und analysiert. Dieses erfolgte dreimal pro Woche für je insgesamt 45 Minuten mittels Microsoft®-Kinect®-System und drei Spielen aus dem Spielepaket „Your shape: Fitness evolved 2012“, die große, zügige Bewegungen fördern sollten. Hinsichtlich Alter und Geschlecht waren beide Gruppen vergleichbar. Die meisten der mittels Mobility-Lab®-System erhobenen quantitativen Bewegungsparameter unterschieden sich zu Beginn signifikant zwischen IPS-Patienten und gesunden Kontrollprobanden. Nach dem Training zeigten sich Verbesserungen der Gesamtkohorte in der Gesamtdauer des iTUG und der Spitzenwinkelgeschwindigkeit beim Hinsetzen, ohne dass sich ein Gruppenvorteil zeigen ließ. Der gruppeninterne Längsschnitt legt jedoch nahe, dass die Verbesserung im iTUG maßgeblich von der IPS-Gruppe getrieben wurde, und zeigt hier anders als in der Kontrollgruppe insgesamt einen Verbesserungstrend der meisten Parameter. Passend dazu lässt sich im Querschnitt ein Annäherungstrend der IPS-Gruppe an die Kontroll-gruppe insbesondere unter DT-Aspekten ableiten. Ein Verbesserungstrend der IPS-Patienten zeigte sich auch für die MDS-UPDRS, insbesondere in Teil II. Als mögliche Ursachen für das Ausbleiben eines signifikanten Effekts kommen vor allem eine zu geringe Effekt- beziehungsweise Gruppengröße oder Trainingsdosis, Schwächen der MDS-UPDRS in frühen Stadien (Regnault et al., 2019) und eine schwerpunktmäßige Abbildung des Effekts jenseits der verwendeten Parameter, beispielsweise in Balance und Drehung, in Frage (Horak & Mancini, 2013, Radder et al., 2020). Insgesamt konnte diese Arbeit keine unmittelbaren Belege für eine spezifische Verbesserung von Gang-Parametern und Dual Tasking beim IPS durch ein gezieltes Exergaming-Heimtraining erbringen. Im Pilotstudierahmen konnte sie jedoch erste Hinweise in Form eines entsprechenden Trends liefern, dass IPS-Patienten durch gezielte Adressierung parkinsonspezifischer Defizite besonders von einem Exergaming-Training profitieren können. Der Effekt scheint allerdings kleiner zu sein beziehungsweise mehr Training zur vollen Entfaltung zu benötigen als angenommen, sodass weitere Studien mit einer größeren Probandenzahl und intensiviertem Training nötig sind, um eine mögliche parkinsonspezifische Wirksamkeit von Exergaming – gegebenenfalls auch in Subgruppen – zu belegen. de_DE
dc.language.iso de de_DE
dc.publisher Universität Tübingen de_DE
dc.rights ubt-podno de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en en
dc.subject.classification Nervendegeneration , Training , Parkinsonismus , Bewegungsmessung , Videospiel de_DE
dc.subject.ddc 610 de_DE
dc.subject.other Exergaming de_DE
dc.subject.other Dual Tasking de_DE
dc.subject.other Idiopathisches Parkinsonsyndrom de_DE
dc.subject.other Gang de_DE
dc.subject.other Gangparameter de_DE
dc.subject.other Quantitative Bewegungsmessung de_DE
dc.subject.other Mobility Lab de_DE
dc.subject.other Microsoft Kinect de_DE
dc.subject.other iTUG de_DE
dc.subject.other iWalk de_DE
dc.subject.other MDS-UPDRS de_DE
dc.subject.other Heimtraining de_DE
dc.subject.other Morbus Parkinson de_DE
dc.title Effekte von „Exergaming“ auf Gang und Dual Tasking beim idiopathischen Parkinsonsyndrom de_DE
dc.type PhDThesis de_DE
dcterms.dateAccepted 2025-05-19
utue.publikation.fachbereich Medizin de_DE
utue.publikation.fakultaet 4 Medizinische Fakultät de_DE
utue.publikation.noppn yes de_DE

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