Quantifizierung der Dimensionen des Hörnervs mit hochauflösenden MRT-Bildgebungsverfahren bei gesunden Probanden/Probandinnen und bei TinnitusPatienten/Patientinnen mit und ohne Hyperakusis

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/167091
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1670913
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2025-06-23
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Knipper-Breer, Marlies (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2025-05-27
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Ohrgeräusch , Kernspintomografie , MATLAB
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Obwohl Tinnitus eine hohe Prävalenz in der Bevölkerung hat und häufig zusätzlich mit Hypakusis einhergeht, konnte bis jetzt keine ursächliche Therapie gefunden werden. Als Grund dafür wird das noch nicht verstandene neuronale Korrelat von Tinnitus und Tinnitus und Hyperakusis vermutet. Die Pathogenese der beiden Erkrankungen scheint sich nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu unterscheiden. Während bei Tinnitus eine verminderte Aktivität in den zentralen Abschnitten des auditiven Systems beobachtet werden konnte, fand sich bei Tinnitus und Hyperakusis eine gesteigerte Aktivität. In einer vorherigen Studie wurden die Querschnittsflächen von Hörnerven von Probanden und Probandinnen mit Tinnitus und Kontrollen verglichen. Es fand sich ein signifikanter Unterschied. Dabei waren die Querschnittsflächen von den Hörnerven der Probanden mit Tinnitus verringert. Als Grundlage wird der Untergang von schnellleitenden Hörnervfasern vermutet. Da die zentrale neuronale Aktivität sich bei Tinnitus und Tinnitus und Hyperakusis scheinbar unterscheidet, wurde in dieser Studie eine Untergruppe von Probanden und Probandinnen mit Tinnitus und Hyperakusis eingeschlossen. Es fand die Auswertung von insgesamt 47 Probanden und Probandinnen unterteilt in 3 Gruppen statt: Tinnitus, Tinnitus mit Hyperakusis und Kontrollen. Die Methodik und Rekonstruktion der Nervenquerschnittsfläche mit dem in der vorherigen Studie angewandten Programm in MATLAB wurde weiterentwickelt. Eine einheitliche Signalschwellenbestimmung wurde eingeführt, auch unter Berücksichtigung von Signalstörungen. Eine Funktion zur Detektion unmarkierter Querschnittsfläche entwickelt. Eine Erweiterung der Funktionen der Radiusausbreitung und der Löschfunktion hinzugefügt. Bei der Rekonstruktion kann der Anschnittswinkel korrigiert werden, um diesen den anatomisch, individuellen Verlauf der Nerven anzupassen. Für mehr Objektivität sind Ausschlusskriterien festgelegt worden. Insgesamt wurden die Hörnerven von 36 Probanden und Probandinnen rekonstruiert und ausgewertet worden, davon hatten 14 Tinnitus, 7 Tinnitus und Hyperakusis. Zudem wurden 15 Kontrollen ausgewertet und rekonstruiert. Beim Vergleich der Querschnittsflächen zwischen den Gruppen konnte kein signifikanter Unterschied festgestellt werden. Die Ergebnisse der vorherigen Studie konnten nicht bestätigt werden. Der direkte Einfluss auf die Querschnittsfläche von Tinnitus betroffenen Hörnerven im Vergleich zu nicht betroffenen Hörnerven konnte nicht festgestellt werden. Der Gesichtsnerv ist bei 21 Probanden und Probandinnen rekonstruiert und ausgewertet worden, davon hatten 7 Tinnitus, 6 Tinnitus und Hyperakusis. Zudem wurden 8 Kontrollen analysiert. Beim Vergleich der Querschnittsflächen zwischen den Gruppen konnte kein signifikanter Unterschied festgestellt werden. Beim direkten Vergleich der Gesichts- und Hörnerven zwischen den Gruppen und der gesamten Kohorten fand sich nur bei den Kontrollen ein signifikanter Unterschied. Die Querschnittsfläche des Gesichtsnervs war dort größer als die des Hörnervs. Die beiden hochauflösende MRT-Messequenzen, Standard-SPACE und optimierte pTX-SPACE weiterentwickelt nach Schulze 2017, wurden hinsichtlich der Bildauflösung und der auf den Bildern markierte Pixelanzahl der Querschnittsflächen der Hörnerven verglichen. Bei der pTX-SPACE-MRT-Messsequenz war die Bildauflösung objektiv besser, da weniger manuelle Korrekturen bei der Rekonstruktion durchgeführt werden mussten. Im Vergleich der markierten Pixelanzahl der Querschnittsflächen fand sich kein signifikanter Unterschied. Es kam zur Weiterentwicklung der halbautomatischen Rekonstruktion. Dabei fand eine Standardisierung wichtiger Teilschritte statt, sodass eine Reduzierung der manuellen Korrekturen möglich war. Dadurch wäre der Einsatz in der Klinik unabhängig von dem auszuwertenden Untersucher oder Untersucherin möglich. Dies sollte durch eine weitere Studie mit mehreren Untersuchern und Untersucherinnen überprüft werden. Die Ergebnisse der Studie von Amr 2021 konnten nicht bestätigt werden. Es fanden sich keine signifikanten Unterschiede in den Nervenquerschnittsflächen der Hörnerven zwischen den Gruppen. Außerdem wurde kein signifikanter Unterschied beim Vergleich der Hörnerven und Gesichtsnerven zwischen den Gruppen gefunden. Eine verbesserte Bildauflösung durch die optimierte pTX-SPACE-MRT-Messequenz konnte bestätigt werden.

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