Die Rolle von Geschlechtshormonen auf die empathische Leistungsfähigkeit von Frauen

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/166142
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1661423
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-107470
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2025-06-03
Originalveröffentlichung: Kimmig, A. S., Wildgruber, D., Wendel, S. U., Sundstrom-Poromaa, I. & Derntl, B. 2021. Friend vs. Foe: Cognitive and Affective Empathy in Women With Different Hormonal States. Frontiers in Neuroscience, 15, 608768.
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizinische Fakultät
Gutachter: Derntl, Birgit (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2025-04-25
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Empathie , Estradiol , Progesteron
Freie Schlagwörter: textbasierter Empathietest
orale Kontrazeption
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de
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Inhaltszusammenfassung:

Weltweit erleben Frauen hormonelle Schwankungen im Rahmen ihres Menstruationszyklus mit seinen wichtigsten Hormonen Progesteron und Östradiol. Hinzu kommt die millionenfache Nutzung oraler Kontrazeptiva. Erste Studien geben Hinweise, dass diese Hormone empathiebezogene Fähigkeiten beeinflussen könnten. Die vorliegende Arbeit untersucht daher, ob der weibliche Menstruationszyklus und orale Kontrazeptiva einen Einfluss auf die empathische Leistungsfähigkeit von Frauen bei Zielpersonen unterschiedlicher emotionaler Nähe haben. 62 Frauen wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten des Menstruations- bzw. Verhütungszyklus getestet: in der Follikelphase (fNC, n=20), in der periovulatorischen Phase (oNC, n=20) und unter oralen Kontrazeptiva (OC, n=22). Im textbasierten Empathietest, in welchem sie satzbasierte emotionale Szenarien aus drei Perspektiven (Eigenperspektive, Freundinperspektive, Feindinperspektive) bewerten sollten, wurde sowohl die kognitive als auch die affektive Empathie erfasst. Die Ergebnisse zeigten für die fNC-Gruppe höhere Ratings für die affektive Empathie in der Feindinperspektive im Vergleich zur OC- Gruppe. Für die kognitive Empathie wurden keine signifikanten Gruppenunterschiede erfasst. Desweiteren erzielten die Probandinnen höhere Werte der empathischen Antworten, sowohl kognitiv als auch affektiv, für die Freundinperspektive als für die Feindinperspektive. Die Antwortzeiten ergaben in Bezug auf die Hormongruppen keine signifikanten Unterschiede. Sowohl für affektive als auch kognitive Empathie waren jedoch die Reaktionszeiten in der Freundinperspektive schneller als in der Feindinperspektive. Innerhalb der Perspektiven zeigten sich für die Freundinperspektive schnellere Antwortzeiten für affektive Empathie als für kognitive Empathie, während dieser Unterschied für die Feindinperspektive nicht gezeigt werden konnte. Es zeigten sich keine signifikanten Korrelationen zwischen den Hormonspiegeln und Empathieleistung. Die Ergebnisse stützen bisherige Studien, dass Geschlechtshormone und orale Kontrazeptiva einen Einfluss auf emotionale Prozesse haben. Weitere Forschung ist notwendig, um Frauen fundierte Entscheidungen über Verhütung und ein besseres Verständnis hormoneller Auswirkungen zu ermöglichen.

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