Inhaltszusammenfassung:
Die Entwicklung der T-Zellen aus Vorläuferzellen erfordert ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Signalkaskaden. Das Adapterprotein SLy1 ist neben einer Beteiligung in B- und NK-Zellen auch in die Entwicklung und Funktion von T-Zellen involviert. SLy1 beeinflusst Proliferation und Überleben in Thymozyten und peripheren T-Zellen. Dabei sind die molekularen Mechanismen zur Regulation von wichtigen Signalwegen, wie dem Notch- und IL-7/IL-7R Signalweg, noch nicht vollständig verstanden.
In der vorliegenden Arbeit wurde die Rolle von SLy1 während der Thymozytenentwicklung genauer untersucht. Für den Nachweis der Phosphorylierung und Translokation von SLy1 nach TZR-Aktivierung konnte in Thymozyten eine signifikante Zunahme von p-SLy1 im Zytoplasma nach 20 Minuten beobachtet werden. Bei der Untersuchung des Notch-Signalwegs konnte eine erhöhte Notch1-Expression in SLy1KO-Thymozyten bestätigt werden. Für den ebenfalls an der Entwicklung beteiligten IL-7R-Signalweg konnten in Thymozyten und DN-Thymozyten keine signifikanten Unterschiede in der Phosphorylierung und damit Aktivierung von Jak1, Jak3 und Stat5 nach IL-7R-Stimulation festgestellt werden. In der Untersuchung der Apoptoserate nach IL-7R-Stimulation zeigte sich in SLy1KO-T-Zellen ein signifikant reduziertes Überleben, während in Thymozyten und DN-Thymozyten keine eindeutigen Unterschiede nachgewiesen werden konnten. Fehlende signifikante Unterschiede in der Apoptoserate nach TZR-Stimulation bestätigen, dass SLy1 nicht an der TZR-Signalkaskade beteiligt zu sein scheint. In der Proliferationsanalyse von Thymozyten war mit der hier durchgeführten Methodik kein Proliferationsdefizit in SLy1KO-Thymozyten messbar. Auf molekularer Ebene wurde eine mögliche Beeinflussung der Il7r-Transkription in DN-Thymozyten durch SLy1 untersucht. Eine damit einhergehende Interaktion mit Transkriptionsfaktoren, wie dem hier untersuchten Faktor PU.1, konnte nicht nachgewiesen werden. Für eine weitere Eingrenzung der Regulation der Transkription des Il7r-Gens sollten anschließende Untersuchungen zu Interaktionen von SLy1 mit Transkriptionsfaktoren erfolgen.