Grundlegende Untersuchungen zum Zusammenhang der Weite des 3. Ventrikels und der Seitenventrikelweite beim kindlichen Hydrozephalus

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dc.contributor.advisor Schuhmann, Martin (Prof. Dr.)
dc.contributor.author Schweizer, Elsa Louise Leonore
dc.date.accessioned 2025-01-22T16:20:34Z
dc.date.available 2025-01-22T16:20:34Z
dc.date.issued 2025-01-22
dc.identifier.uri http://hdl.handle.net/10900/160616
dc.identifier.uri http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1606164 de_DE
dc.description.abstract Im klinischen Alltag der pädiatrischen Neurologie und Neurochirurgie ist der Hydrozephalus eine der häufigsten Diagnosen. Regelmäßige Messungen der Ventrikelgröße ist bei Kindern mit Hydrozephalus essentiell. Bisher erfolgt dies, nach Verschluss der Fontanelle, durch wiederholte kraniale MRT- oder CT-Bildgebung, die mit Risiken einer Anästhesie (MRT bei kleineren Kindern) oder Bestrahlung einhergehen. Da der dritte Ventrikel über das temporale Knochenfenster sonographisch bei Kindern leicht zugänglich ist, könnte die Bestimmung seines Durchmessers eine einfache und strahlungsfreie Alternative zur Beurteilung des Ventrikelsystems darstellen. Eine wesentliche Voraussetzung ist, dass Änderungen des Durchmessers des dritten Ventrikels (TVD) Änderungen des gesamten Ventrikelsystems widerspiegeln. Diese Studie vergleicht Veränderungen des TVD mit Veränderungen etablierter ventrikulärer Indizes, die bereits zur Beschreibung der Ventrikelweite verwendet werden, vor und nach der Erstbehandlung des Hydrozephalus und während der folgenden Langzeitentwicklung, sowie zu akuten Ereignissen, wie Shuntversagen und Shuntrevision. Zudem wird der axial gemessene TVD mit einem diagonal gemessenen TVD verglichen, da der TVD sonographisch in einer leicht diagonalen Trajektorie bestimmt wird. In dieser Studie wurden MRT- und CT-Bilder von 117 Kindern mit Hydrozephalus zum Zeitpunkt der Erstdiagnose, nach initialer Therapie, sowie bei akuten Ereignissen, wie Shuntversagen und Shuntrevision, ausgewertet. Die Messungen umfassten axiale TVD und drei lineare Standardmessungen der Seitenventrikel (Evans-Index – EI, fronto-okzipitales Hornverhältnis – FOHR-Index und Cella-Media-Index – CMI). Darüber hinaus wurde bei 8 Patienten über den gesamten verfügbaren Follow-up eine Korrelation innerhalb der Probanden berechnet. Die relativen Veränderungen der TVD korrelierten signifikant mit den relativen Veränderungen aller ventrikulären Indizes zum Zeitpunkt der Erstdiagnose (r = 0,48, r = 0,68 und r = 0,701 für EI, FOHR bzw. CMI, p < 0,01). Die Korrelation innerhalb der Probanden war hervorragend für EI (r = 0,988), FOHR (r = 0,99) und CMI (r = 0,99). Bei akuter Shunt-Dysfunktion wurde die beste lineare Korrelation zwischen TVD und CMI gefunden (r = 0,702, p < 0,01). TVD korrelierte sehr gut mit Veränderungen von FOHR (r=0,74, p<0,01) nach Shuntrevision. Die Korrelation zwischen axialer und diagonaler TVD war hervorragend (r=0,995, p< 0,01). Der TVD zeigte eine signifikante Korrelation mit allen drei linearen Indizes zum Zeitpunkt der Diagnose und während der Nachbeobachtungsveränderungen unabhängig von Alter, Ätiologie und Ventrikelweite. Der TVD zeigte eine signifikante Korrelation mit allen Lateralventrikel-Indizes bei akuter Shunt-Dysfunktion und nach Shunt-Revision. Er ist daher ein hervorragender Spiegel ventrikulärer Veränderungen bei Shuntversagen und nach dessen Therapie. Darüber hinaus zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen axialem und diagonalem TVD. Diese Studie zeigt, dass Veränderungen des TVD zuverlässig und kohärent die Veränderungen der lateralen Ventrikel nach der Ersttherapie des pädiatrischen Hydrozephalus, während der Langzeitentwicklung und in akuten Situationen, wie Shuntversagen und Shuntrevision, widerspiegeln. Zusätzlich konnte bewiesen werden, dass der axial gemessene TVD exzellent mit dem diagonal gemessenen TVD korreliert, der die sonographische Messung des TVD nachahmt. Diese Ergebnisse bilden die Grundlage für die Anwendung der US-Messung des TVD im klinischen Alltag von pädiatrischen Patienten, die mittlerweile Eingang in die tägliche klinische Praxis gefunden hat. Die Arbeit konnte darstellen, dass die ultraschallbasierte TVD-Messung das Potential hat, so präzise und aussagekräftig wie eine MRT/CT basierte TVD-Messung zu sein. Die Qualität der Ultraschallmessungen hängt jedoch von der Dicke des Temporalknochens, von der Auflösung und Einstellungen des Ultraschallgerätes, sowie von der Erfahrung des Untersuchers ab. Diese Faktoren stellen also Grenzen der ultraschallbasierten TVD-Messung dar. Mit dieser Doktorarbeit konnten wir beweisen, dass die transtemporale Ultrasonographie und Ausmessung des dritten Ventrikels eine valide Option zur bettseitigen Bestimmung der Ventrikelweite im klinischen Alltag darstellt und als Screening Verfahren vor einer herkömmlichen Schnittbildgebung wie CT und MRT eingesetzt werden kann, bzw. bei guter Bildqualität und hoher Erfahrung des Untersuchers diese auch ersetzen kann. de_DE
dc.language.iso de de_DE
dc.publisher Universität Tübingen de_DE
dc.rights ubt-podno de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en en
dc.subject.classification Neurochirurgie , Pädiatrie , Ultraschalldiagnostik , Wasserkopf de_DE
dc.subject.ddc 610 de_DE
dc.title Grundlegende Untersuchungen zum Zusammenhang der Weite des 3. Ventrikels und der Seitenventrikelweite beim kindlichen Hydrozephalus de_DE
dc.type PhDThesis de_DE
dcterms.dateAccepted 2024-09-23
utue.publikation.fachbereich Medizin de_DE
utue.publikation.fakultaet 4 Medizinische Fakultät de_DE
utue.publikation.noppn yes de_DE

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