Anonyme prospektive Erhebung des Nutzungsverhaltens internetbasierter Dienste zur Bedarfsevaluation der Telemedizin in der Gynäkologie

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/155815
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1558150
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-97148
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2024-07-25
Originalveröffentlichung: erschienen in: BMC Health Services Research, Auflage 23, 2023, S. 1168
Sprache: Englisch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Zahnmedizin
Gutachter: Hartkopf, Andreas Daniel (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2024-06-24
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Telemedizin
Freie Schlagwörter: Telemedizin, Gynäkologie, Onkologie
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Telemedizin beschreibt medizinische Behandlungskonzepte, welche über räumliche Distanzen hinweg mittels audiovisueller Kommunikationstechnologien stattfinden und sowohl im Rahmen von Diagnostik und Therapie als auch zur Nachsorge eingesetzt werden können. Mittels E-Health-Technologien soll die medizinische Versorgung vereinfacht, verbessert und diversen Personengruppen zugänglich gemacht werden. Doch in welchen Bereichen ergeben sich Chancen und Potenziale telemedizinischer Behandlung und wie groß ist der aktuelle Bedarf? Diese Arbeit beschäftig sich mit dem aktuellen Angebot der Telemedizin sowie mit dem Bedarf und der Akzeptanz von gynäko-onkologischen Patientinnen gegenüber neuen Behandlungsmöglichkeiten, welche sich durch die Einführung der Telemedizin in das Gesundheitssystem ergeben. Die Arbeitshypothese dieser Arbeit lautet, dass telemedizinische Ansätze die Patientenbehandlung optimieren und gerade für onkologische Patientinnen eine Chance auf eine komfortable Krebstherapie bieten können. Das private Nutzungsverhalten internetbasierter Dienste nimmt dabei Einfluss auf die Akzeptanz. Das Kollektiv dieser Arbeit bilden onkologische Patientinnen, welche in dem Zeitraum von Februar bis April 2021 die Tagesklinik der Universitäts-Frauenklinik in Tübingen besucht haben. Ihnen wurde ein speziell für diese Untersuchung konzipierter Fragebogen ausgehändigt. Die Teilnahme an der Studie erfolgte freiwillig und anonym. Die Patientinnen sind anhand des Fragebogens aufgefordert worden, Angaben zu ihrem allgemeinen Sozialstatus, zur gesundheitlichen Situation und Behandlungszufriedenheit, zur privaten Techniknutzung und zur Telemedizin zu machen, um eine Bedarfsanalyse telemedizinischer Behandlungsoptionen in der Gynäkologie durchführen zu können. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass unzureichende Computerkenntnisse der Patientinnen die Ablehnung telemedizinischer Behandlungen erhöhen. Lange Anfahrtswege, sowie eine aktuelle Erwerbstätigkeit, stellen sich als positive Zustimmungsfaktoren für telemedizinische Ansätze heraus. Demgegenüber geht ein hoher Bildungsgrad nicht mit einer höheren Akzeptanz einher. Diese Arbeit konnte zeigen, dass das Potenzial telemedizinischer Angebote, in der Reduktion langer Anfahrtswege liegt, wodurch die physische und psychische Belastung gesenkt werden kann und Ressourcen geschont werden können. Zudem ergibt sich eine digital vereinfachte, standortunabhängige Verfügbarkeit medizinischer Behandlung, sodass eine parallele Berufstätigkeit neben der onkologischen Therapie möglich wird und dieser finanzielle Vorteil die wirtschaftliche Sicherheit der Patientinnen stärken kann. Die digitale Kompetenz, gemessen anhand gesteigerter Computerkenntnisse, ist ein entscheidender Faktor für die Zustimmung und es sollte vor der Anwendung telemedizinischer Behandlungsangebote überprüft werden, ob die Patientinnen die notwendigen fachlichen Fertigkeiten aufweisen. Anhand der zuvor aufgeführten Ergebnisse lässt sich die Arbeitshypothese an dieser Stelle bestätigen. Im Vergleich zu anderen Untersuchungen zeigt sich in der vorliegenden Studie kein Zusammenhang zwischen der Zustimmung zu telemedizinischen Behandlungsstrategien und dem Bildungsgrad, sodass die digitale Kompetenz unabhängig vom Bildungsgrad gesehen werden muss und nicht nur der höheren Bildungsschicht zugeschrieben werden kann. Aktuell sind persönliche Besuche in der Klinik und in den Arztpraxen noch der Behandlungsstandard und der persönliche Kontakt kann augenblicklich nicht vollständig durch Telemedizin ersetzt werden. Es finden jedoch bereits telemedizinische Behandlungsoptionen in der gynäkologischen Onkologie Anwendung und in verschiedenen Studien konnte eine hohe Patientenzufriedenheit festgestellt werden. Diese Studie dient der Bedarfsevaluation telemedizinischer Behandlungsoptionen für das spezifische Kollektiv gynäkologisch-onkologischer Patientinnen und soll dazu beitragen, Patientengruppen, welche dem Einsatz digitaler, medizinischer Dienste offen gegenüberstehen, zu identifizieren und Zustimmungsfaktoren zu ermitteln. Es sollten weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um telemedizinische Behandlungskonzepte bedarfsgerecht gestalten zu können und, um die genauen Einsatzgebiete und Potenziale der Telemedizin, speziell für gynäkologisch-onkologische Patientinnen, zu ermitteln.

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