Inhaltszusammenfassung:
Dies war eine monozentrische Studie, in welcher der Benefit einer kombinierten kardialen CMR/FDG-PET-Untersuchung zur Abklärung einer kardialen Sarkoidose, inklusive der Differenzierung zwischen aktiver und chronischer Form, gezeigt werden konnte. Die CMR ist der Goldstandard, wenn es um die Beurteilung der Morphologie und Funktion des Herzens geht, wohingegen in der kardialen FDG-PET bei entsprechendem Untersuchungsprotokoll die Stoffwechselaktivität (und damit die Inflammation) sichtbar gemacht werden kann. In der vorliegenden Arbeit konnten wir nachweisen, dass beide Untersuchungen sich ergänzende Informationen im Hinblick auf das Vorhandensein von Sarkoidose und dem Entzündungsgeschehen liefern.
Obwohl es bei vielen Patienten weder durch die Anamnese noch durch das EKG Hinweise für eine kardiale Beteiligung gab, konnte bei 50% der Patienten eine kardiale Beteiligung der Sarkoidose mittels Hybrid-CMR/FDG-PET unter Verwendung von LGE und Mapping-Techniken festgestellt werden. Mittels CMR wurde die Diagnose der kardialen Beteiligung gestellt und mithilfe der FDG-PET erfolgte die Einteilung der Sarkoidose in aktiv (PET +) und chronisch (PET-). 36 % zeigten eine aktive kardiale Sarkoidose, während 14 % eine chronische kardiale Sarkoidose hatten.
Mittels Mapping konnten bei den Patienten mit kardialer Beteiligung erhöhte T1-Werte nachgewiesen werden. Bei vier Patienten konnte nur durch die zusätzliche Verwendung der Mapping-Technik eine kardiale Beteiligung festgestellt werden, ohne dass LGE (als irreversibler Gewebeschaden) nachweisbar war, wobei drei der vier Patienten eine aktive kardiale Sarkoidose hatten. Die Mapping-Technik, welche bereits diffuse myokardiale Veränderungen erfassen kann, sollte in Zukunft zusätzlich zur alleinigen LGE-Technik in der CMR eingesetzt werden, um auch frühzeitig die Diagnose einer kardialen Sarkoidose zu stellen und dann gegebenenfalls eine entsprechende Therapie einzuleiten. Durch die zeitgleiche Durchführung von CMR und FDG-PET ergänzen sich die
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Informationen beider Techniken, die Strahlenbelastung wird reduziert und der Patientenkomfort erhöht sich.
Zusammenfassend lässt sich anhand der vorliegenden Daten schlussfolgern, dass die Hybridbildgebung mittels CMR/FDG-PET bei Patienten mit Sarkoidose einen echten diagnostischen Mehrwert darstellt. Die Indikation sollte unabhängig von weiteren Untersuchungsbefunden wie EKG oder Echokardiografie bei bekannter extrakardialer Sarkoidose großzügig gestellt werden, auch wenn anamnestisch nicht zwingend Hinweise vorliegen, die für eine kardiale Beteiligung sprechen. Denn nicht nur die alleinige Diagnose einer kardialen Sarkoidose ist durch die Hybridbildgebung möglich, sondern auch die Differenzierung in aktive und chronische Form. Dies könnte auch direkte therapeutische Konsequenzen nach sich ziehen, denn die Patienten mit aktiver kardialer Beteiligung haben vermutlich den größten Benefit einer immunsuppressiven Therapie.