Der Einfluss einer Ernährungsumstellung auf eine rein mediterrane Diät bei Gingivitis: Eine randomisierte, kontrollierte, einfach verblindete Interventionsstudie

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/152953
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1529534
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-94292
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2024-04-24
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Zahnmedizin
Gutachter: Meller, Christian (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2024-03-01
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter: Zahnmedizin
Gingivitis
Mediterrane Diät
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In den vergangenen Jahren entstanden immer mehr Studien, die sich mit dem Einfluss der Ernährung auf die Gesundheit beschäftigten. Eine hohe Adhärenz zur mediterranen Ernährung zeigte dabei zahlreiche positive gesundheitliche Effekte. Auch in der Zahnmedizin konnte hier in letzter Zeit eine offensichtliche Reduktion gingivaler Entzündungsparameter bei einer Ernährungsumstellung nachgewiesen werden. Ziel der vorliegenden, randomisierten, einfach verblindeten und kontrollierten Interventionsstudie war die Untersuchung des Einflusses der mediterranen Ernährung auf klinische Entzündungszeichen einer Gingivitis wie BOP, GI, PI, PISA und ST sowie auf körperliche Parameter wie Körpergewicht, BMI und Taillenumfang. Insgesamt wurden 37 Probanden, bei denen zuvor in einem Screening eine Zahnfleischentzündung (BOP > 30%) diagnostiziert wurde, randomisiert der Test- (10 Männer und 8 Frauen, Altersdurchschnitt = 32,71 Jahre, SD = 8,87) und Kontrollgruppe (7 Männer und 12 Frauen, Altersdurchschnitt = 29,21 Jahre, SD = 7,17) zugeteilt. Beide Gruppen haben über den gesamten Beobachtungs- zeitraum von acht Wochen auf interdentale Reinigungsmaßnahmen und die Benutzung von Mundspüllösungen verzichtet. Eine zweiwöchige Anpassungszeit diente der Angleichung der Plaqueausreifung zwischen beiden Gruppen. Danach ernährte sich die Testgruppe für sechs Wochen mediterran, während die Kontroll- gruppe ihre Ernährungsgewohnheiten beibehielt. Die Probanden der Testgruppe erhielten insgesamt vier Ernährungsgruppenschulungen. Die körperlichen, sowie die klinischen Parameter wurden zu Studienbeginn (W0), nach zwei Wochen (W2), nach vier Wochen (W4) und nach acht Wochen (W8) dokumentiert. Um die Adhärenz der Probanden hinsichtlich der Ernährungsintervention zu bewerten, füllten alle Probanden zwei Ernährungsfragebögen (MEDAS, DEGS-FFQ) aus. Die Ergebnisse zeigten, dass sich die klinischen und körperlichen Parameter, trotz annähernd gleichbleibender Plaquemengen in beiden Gruppen, nur in der Testgruppe statistisch signifikant reduzierten. So senkte sich der Parameter BOP um 21,7% (W2: 51,00%, SD = 14,65; W8: 39,93%, SD = 13,74) und der GI um 23,8% (W2: 1,30, SD = 0,25; W8: 0,99, SD = 0,22). Auch verringerte sich in der Testgruppe der BMI um 2,4% (W2: 24,8 kg/mm2, SD = 3,24; W8: 24,21 kg/mm2, SD = 3,43) und der Taillenumfang um 1,5% (W2: 84,41 cm, SD = 10,10; W8: 83,17 cm, SD = 10,47). Im Gegensatz zur Kontrollgruppe wies die Test- gruppe auch eine statistisch signifikante Zunahme der Adhärenz zur Mediterranen Ernährung (MEDAS W2: 5,55, SD = 3,01; W8: 11,89, SD = 1,90) auf. Unter den vorliegenden Studienbedingungen hatte die mediterrane Ernährung einen reduzierenden Einfluss auf parodontale Entzündungsparameter. Basierend auf diesen Ergebnissen, könnten bei Gingivitis neben der Biofilmkontrolle auch die Empfehlung einer mediterranen Ernährungsweise ausgesprochen werden. Weitere Studien sind notwendig, um die Rolle der mediterranen Ernährung in der Prävention und Therapie parodontaler Erkrankungen zu validieren.

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