Differenzierung von Rezidiv und Therapieansprechen mittels MR-Perfusion bei behandelten primären Hirntumoren

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URI: http://hdl.handle.net/10900/148452
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1484523
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-89792
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2023-12-06
Language: German
Faculty: 4 Medizinische Fakultät
Department: Zahnmedizin
Advisor: Brendle, Cornelia (Prof. Dr.)
Day of Oral Examination: 2023-10-02
DDC Classifikation: 610 - Medicine and health
Keywords: Tumor , Gliom , Perfusion , Rezidiv
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Gliome sind eine histologische Untergruppe der hirneigenen Tumore. Die hohe Rezidivrate - insbesondere von höhergradigen Gliomen - erschwert dabei die Therapie und verschlechtert die Überlebensrate. In der Diagnostik von Gliom- Rezidiven stellt die Differenzierung von Tumorrezidiv und therapie-assoziierten Veränderungen unter adjuvanter Therapie eine große Herausforderung für die Standard-Bildgebung dar. Bei nicht eindeutigen Befunden muss der Verdacht auf ein Rezidiv im zeitlichen Verlauf bestätigt oder verworfen werden, was jedoch für die weitere Therapie einen Zeitverlust darstellt. Somit ist es erstrebenswert, eine Technik zu finden, die zuverlässig Gliomrezidive von therapie-assoziierten Veränderungen unterscheiden kann. Die DSC-Perfusion ist eine in der klinischen Routine leicht zu etablierende MR-Technik, die die Durchblutung von Gewebe untersucht und bei Hirntumoren aggressives Tumorwachstum darstellen kann. In dieser Arbeit wurde untersucht, ob das cerebrale Blutvolumen (CBV) als quantifizierbarer Parameter aus der MR-Perfusion geeignete Aussagen über das Vorhandensein von Tumorrezidiven liefern kann. Hierzu wurden die Gliomgruppen Astrozytome mit IDH-Mutationen, Astrozytome mit IDH-Wildtyp und Oligodendrogliome als häufigste Entitäten getrennt analysiert. In einem Patientenkollektiv von 72 Patienten mit bekannter Gliom-Erkrankung und progredienten MR-morphologischen Befunden unter Therapie wurde im Rahmen der klinisch indizierten bildgebenden Verlaufskontrollen eine DSC- Perfusionsmessung durchgeführt. In den erhobenen Datensätzen wurden die tumorsuspekten Areale festgelegt und darin die Perfusionswerte bestimmt. Erhoben wurden der durchschnittliche Perfusions-Wert im Tumor-Aral (CBVmean), der niedrigste Perfusionswert (CBVmin) sowie der höchste Perfusionswert im Tumor-Areal (CBVmax). Zunächst wurde der Einfluss verschiedener patienten- und tumorassoziierter Eigenschaften und unterschiedlicher vorausgegangener Therapien auf das Auftreten von Tumorrezidiven ausgeschlossen. In den Tumorgruppen waren Rezidive bei Astrozytomen mit IDH-Wildtyp im Vergleich zu Oligodendrogliomen und IDH-mutierten Astrozytomen signifikant häufiger. Die Perfusionswerte, die wir in den drei Untergruppen ermittelt haben, weichen von den Ergebnissen, die andere Studien erzielt haben, ab. In unserer Untersuchung waren die Perfusionswerte der Astrozytome mit IDH-Wildtyp am niedrigsten, obwohl in anderen Studien beschrieben wurde, dass sie am höchsten sind. Diese Abweichung lässt sich am ehesten durch unser kleines Patientenkollektiv erklären und erfordert weitere Untersuchungen einer größeren Kohorte. Die Perfusionswerte bei Astrozytomen mit IDH-Mutation und Oligodendrogliomen stimmten mit der Literatur überein. Bei der Untersuchung der Eignung der Perfusionswerte zur Differenzierung von Therapieansprechen und Tumorrezidiv haben wir herausgefunden, dass das CBVmean bei den Astrozytomen vom IDH-Wildtyp und den IDH-mutierten Astrozytomen die besten Vorhersagewerte zur Differenzierung liefert. Die Accuracy des CBVmean war bei den Astrozytomen mit IDH-Mutation 0,82 und bei den Astrozytomen des IDH-Wildtyps 0,69. Für die Oligodendrogliome liefert der CBVmax mit einer Accuracy von 0,73 die besten Vorhersagewerte. Grundsätzlich bietet die Analyse der MR-Perfusionswerte eine allgemein verfügbare Möglichkeit, Rezidive von therapie-assoziierten Veränderungen zu unterscheiden. Um die Einflüsse externer Faktoren auf die Perfusionswerte besser zu kennen, sind weitere Studien mit größeren Fallzahlen erforderlich.

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