Die prognostische Bedeutung der perioperativen Gabe von Erythrozytenkonzentraten und gefrorenem Frischplasma bei Patienten mit Harnblasenkarzinom nach radikaler Zystektomie

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/146007
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1460073
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-87348
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2023-09-29
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Zahnmedizin
Gutachter: Gakis, Georgios (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2023-07-17
DDC-Klassifikation: 430 - Deutsch
610 - Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter: Harnblasenkarzinom
Erythrozytenkonzentrat
blood transfusion
bladder cancer
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Gabe von EKs wird bei zahlreichen soliden Tumoren mit verringertem onkologischem Überleben in Verbindung gebracht. Für das Harnblasenkarzinom ist dieser Effekt auch in der Literatur ausführlich beschrieben. Der Einfluss des Transfusionszeitpunktes wird dabei bis heute kontrovers diskutiert. Der positive oder negative Einfluss von GFPs wurde dabei noch nicht gezielt untersucht. Ebenso ist unklar, ob die Blutgruppenzugehörigkeit einen Einfluss auf die onkologischen Ergebnisse nach Transfusion bei Patienten mit Harnblasenkarzinom nimmt. Diese retrospektive Arbeit schloss 301 Patienten mit nicht metastasiertem Harnblasenkarzinom ein, welche zwischen 2004 und 2013 eine CX an der Klinik für Urologie des UKT erhalten hatten. Ziel der Arbeit war es den Einfluss des Transfusionszeitpunktes von EKs auf das onkologische Outcome zu untersuchen. Zusätzlich wurde der prognostische Effekt der konkomitanten GFP-Gabe im Vergleich zur alleinigen EK-Gabe näher betrachtet. Neben der Analyse der Blutgruppen wurde auch der Effekt der konkomitanten GFP-Gabe für die einzelnen Blutgruppen untersucht. Die Auswertung erfolgte durch Korrelationsanalysen von routinemäßig erfassten klinischen, pathologischen und laborchemischen Parametern. Daneben wurden zu jedem Parameter Kaplan-Meyer-Überlebenszeitanalysen und univariate Cox-Regressionsanalysen für die Zeitpunkte RFS, CSS und OS durchgeführt. Ebenso erfolgte eine multivariate Analyse, um unabhängige prognostische Faktoren zu ermitteln. Die Analysen zeigten, dass sowohl univariat als auch multivariat die intraoperative EK-Gabe nicht aber die postoperative EK-Gabe mit einem signifikant verringerten RFS und OS einherging. Für das CSS konnte hierfür keine Signifikanz ermittelt werden. Der Vergleich von intraoperativer EK-Gabe mit und ohne GFP-Gabe ergab, dass intraoperativ transfundierte Patienten der Blutgruppe A ein verringertes RFS im Vergleich zu Patienten mit gleichzeitiger perioperativer GFP-Gabe aufwiesen. Die Arbeit verdeutlicht den negativen Einfluss der intraoperativen EK-Gabe bei Patienten nach CX. Die Ergebnisse bezüglich des positiven Einflusses einer konkomitanten GFP-Gabe im Subkollektiv der Patienten mit Blutgruppe A müssen als hypothesengenerierend betrachtet werden und bedürfen daher weiterführender Studien, insbesondere hinsichtlich des Transfusionszeitpunktes. Diese Erkenntnisse könnten jedoch dazu beitragen, die nachteiligen molekularen und immunologischen Abläufe zu entschlüsseln, welche nach intraoperativen Transfusionen von EKs bei Patienten mit Harnblasenkarzinom möglicherweise ausgelöst werden.

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