Klettern auf der Halbleiter : Die Halbleiter-Strategie der Europäischen Kommission angesichts des Chip-Wars und neuer Rivalitäten

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/141190
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1411908
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-82537
Dokumentart: Wissenschaftlicher Artikel
Erscheinungsdatum: 2023
Sprache: Deutsch
Fakultät: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Politikwissenschaft
DDC-Klassifikation: 320 - Politik
330 - Wirtschaft
Schlagworte: Politik , Halbleiter , Mikroprozessor , Politische Ökonomie , Europäische Union , Chip , Industriepolitik , Infrastruktur
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
Gedruckte Kopie bestellen: Print-on-Demand
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Mit dem Vorschlag des European Chips Acts (ECA) reagiert die Europäische Kommission auf die Halbleiter-Knappheiten, die aus Störungen der Halbleiter-Wertschöpfungskette während der Corona-Pandemie resultieren. Dieser Vorschlag reiht sich in vorangegangene Initiativen der US-amerikanischen Regierung (Chips for America Act) und der chinesischen Regierung (Made in China 2025) ein: Im Chip-War kommt es zu einem Ringen um die Kontrolle der strategisch wichtigen Wertschöpfungskette, welches durch weaponized Interdependence geprägt ist. Das Working Paper untersucht die Frage, welche Auswirkungen der Chip-War auf die EU hat und welche industriepolitischen Strategien die Europäische Kommission in der Reaktion darauf entwickelt. Anschließend wird diskutiert, welche Implikationen die Umsetzung dieser Strategien für die Position der EU im Chip-War und der Triade-Konkurrenz hat. Das Papier kommt zu dem Ergebnis, dass die Europäische Kommission mit dem ECA darauf abzielt, die Verwundbarkeit durch Disruptionen der Halbleiter-Wertschöpfungskette zu verringern. Dazu soll einerseits die europäische Halbleiter-Industrie gefördert werden und andererseits der Europäischen Kommission neue Interventionsmöglichkeiten zur Krisenreaktion ermöglicht werden. Der ECA bestätigt damit die übergeordneten Trends der Abkehr von marktliberalen Paradigmen hin zu industriepolitischem Interventionismus. Die Akteurskonstellation von europäischen Endabnehmer-Industrien und Halbleiter-Industrie begünstigt die Strategiebildung der Europäischen Kommission: Endabnehmer-Industrien fordern mehr europäische Produktionskapazitäten, um zukünftigen Knappheiten besser entgegenzuwirken. Die Halbleiter-Industrie selbst profitiert durch den global entstehenden Subventionswettkampf, welchen der ECA weiter vorantreibt, und ist in einer mächtigen Verhandlungsposition gegenüber staatlichen Akteuren. Der ECA trägt in der Folge zu einer weiteren Verfestigung der sich herausbildenden neuen Triade-Konkurrenz zwischen den USA, China und der EU bei.

Das Dokument erscheint in: