Prävalenz von Kopfschmerzen nach operativer Behandlung von Vestibularisschwannomen über den retrosigmoidalen Zugang

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/129761
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1297619
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-71123
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2022-07-26
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Ebner, Florian (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2022-05-06
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter: Akustikusneurinom, retrosigmoidal, Kopfschmerzen, Postkraniotomiekopfschmerz, mikrochirurgisch
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Der retrosigmoidale Zugangsweg stellt einen vielseitigen Operationsweg zur Resektion eines Vestibularisschwannoms (VS) dar und kann für Tumoren jeglicher Größe in Betracht gezogen werden. Als ein möglicher Nachteil wird angeführt, dass er häufiger als andere Zugangswege mit chronischen Kopfschmerzen vergesellschaftet ist. Ziel unserer Datenerhebung war es neue Werte zur Prävalenz von chronischen Kopfschmerzen nach Resektion (CKNOP) eines VS über den retrosigmoidalen Zugang zu erheben und etwaige Risikofaktoren für die Entstehung von Kopfschmerzen (KS) herauszuarbeiten. Hierfür wurden die Daten von 275 Patienten, die an der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum in Tübingen im Zeitraum von Januar 2012 bis Dezember 2017 operiert wurden, zugrunde gelegt. Die Erhebung erfolgte retrospektiv mit Hilfe eines selbsterarbeiteten Fragebogens und der Auswertung der bestehenden klinischen Daten. Schwerpunkte des Fragebogens waren die Qualität, die Lokalisationen, die Schwere und die Dauer der chronischen KS vor und nach der Operation. Zusätzlich wurden Fragen zur Funktion des N. facialis, des Gleichgewichts, dem Level der Alltagsaktivität und zum Vorliegen von Tinnitus gestellt. Die Informationen des Fragebogens wurden durch die Analyse der Operationsprotokolle und der Arztbriefe ergänzt. Die Prävalenz von chronischen KS nach Resektion eines VS betrug bei mittlerer Follow-up von 3,5 Jahren 28,0 %. Mit Hilfe des Chi-Quadrat Tests ließ sich zwischen CKVOP, KimKH, der Tumorgröße, dem Vorhandensein eines Tinnitus, der Lagerungsposition während der OP und der Art der Defektdeckung der Kraniotomie und der Entstehung von CKNOP ein signifikanter Zusammenhang herstellen. In der binär logistischen Regressionsanalyse zeigte sich für CKVOP (OR: 2,409; 95 % Konfidenzintervall: 1,198-4,842), KimKH (OR: 3,164; 95 % Konfidenzintervall: 1,648-6,077) und der Lagerungsposition (OR: 2,987; 95 % Konfidenzintervall: 1,552-5,747) eine signifikante Assoziation mit der Entstehung von CKNOP. In Zusammenschau der Ergebnisse lässt sich sagen, dass vor allem präoperative KS (CKVOP) und akute Kopfschmerzen (KimKH) einen entscheidenden Risikofaktor für die Entstehung von CKNOP darstellen. Die psychosoziale Komponente dieser KS scheint von großer Bedeutung zu sein und sollte mehr in den Mittelpunkt gerückt werden. Zudem scheinen CKNOP in halbsitzender Position weniger häufig aufzutreten als bei retrosigmoidaler Resektion in liegender Position. Darüber hinaus zeigte sich die Palacosplastik in unserer Studie den anderen Verschlusstechniken überlegen und das Vorliegen eines Tinnitus war ebenfalls mit dem Auftreten von CKNOP assoziiert. Gerade vor dem Hintergrund der mit dem Tinnitus einhergehenden psychischen Belastungen scheint es sinnvoll ähnlich wie bei den CKVOP diesen mehr in den Vordergrund zukünftiger Forschungsbestreben zu stellen.

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