Ein ungewöhnlicher Fall bilateraler Asymmetrie der oberen Extremitäten aus dem mittelalterlichen Gräberfeld von Grevenmacher (Luxemburg)

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/125495
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-66858
Dokumentart: Teil eines Buches
Erscheinungsdatum: 2023-06
Sprache: Deutsch
Freie Schlagwörter: Bilaterale Asymmetrie
Paläopathologie
Grevenmacher
Luxemburg
Mittelalter
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/legalcode
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Inhaltszusammenfassung:

Nach der Diskussion einiger Differentialdiagnosen für die auffälligen unilateralen Verkürzungen und Atrophien der Knochen der rechten Schulter und des rechten Arms von Individuum 288-97 aus Grevenmacher, liegt der Schluss nahe, dass es sich hier sehr wahrscheinlich um die Folgen einer brachialen Plexusparese handelt. Die Tatsache, dass die Knochen keine Anzeichen von Traumata oder Erkrankungen aufweisen, ist ein Hinweis darauf, dass sich diese Plexusschädigung bereits sehr früh im Leben ereignete, womöglich sogar durch ein Geburtstrauma verursacht wurde. Ob danach therapeutische Maßnahmen zur Anwendung kamen kann nicht rekonstruierte werden. Mögliche kongenitale und krankheitsbedingte Ursachen wurden in der obigen Diskussion angesprochen und weitgehend ausgeschlossen. Leichte Ausprägungen von Ansatzstellen für Muskeln und Bänder zeigen, dass zumindest Bereiche im Arm nicht komplett gelähmt waren und eine geringe Mobilität ermöglichten. Die limitierte Bewegung der rechten Schulter verursachte eine Atrophie der Armmuskeln und eine Hypoplasie der Knochen während der Wachstumsphase. Die permanente Muskelkontraktion im Unterarmbereich führte zu den Missbildungen der Metacarpalia.

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