Ist eine erhöhte Gangvariabilität unter "Dual­-Task"-Konditionen ein Prädiktor für spätere kognitive Beeinträchtigung?

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URI: http://hdl.handle.net/10900/120816
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1208160
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-62186
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2021-11-16
Language: German
Faculty: 4 Medizinische Fakultät
Department: Medizin
Advisor: Metzger, Florian (PD Dr.)
Day of Oral Examination: 2021-10-04
DDC Classifikation: 610 - Medicine and health
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Kognitive Beeinträchtigungen und Demenzerkrankungen nehmen mit dem Alter zu und stellen eine schwere Belastung für Gesundheitssystem, Patienten und Angehörige dar. Zur Prävention, Planung und Behandlung werden sensitive, ubiquitär einsetzbare und leicht messbare klinische Marker zur frühen Identifikation Erkrankter benötigt, um zukünftig eine Diagnosestellung und somit einen Therapiebeginn in einem frühen Erkrankungsstadium zu ermöglichen. In den letzten Jahren wurde mehrfach gezeigt, dass motorische Beeinträchtigungen, insbesondere die Abnahme der Ganggeschwindigkeit, nicht nur in Frühstadien der Demenzen zu beobachten sind, sondern auch das Potenzial haben könnten, als Prodromalmarker für diese Erkrankungen zu dienen. Evaluiert werden kann der Zusammenhang von Kognition und motorischer Kontrolle mit Hilfe von Dual-Task(DT)-Paradigmen, bei denen während des Gehens eine weitere Aufgabe ausgeführt wird, um Modifikationen im Vergleich zur alleinigen Aufgabenausführung zu bewerten. Je komplexer dabei die Aufgaben im DT und je eingeschränkter die kognitiven Reserven sind, desto schneller kommt es zur Überschreitung der Aufmerksamkeitskapazität und somit zur Leistungsabnahme einer oder beider Aufgaben. Auch diese Arbeit ging der Fragestellung nach, ob reduzierte Ganggeschwindigkeiten unter DT-Bedingungen Prädiktoren späterer kognitiver Beeinträchtigungen sind. Dafür wurden Daten aus der Longitudinalstudie TREND von über 500 Probanden über einen Zeitraum von sechs Jahren ausgewertet. Es konnte gezeigt werden, dass das DT-Paradigma „Gehen und Rechnen in 7er-Schritten“ bei kognitiv Beeinträchtigten auch schon Jahre zuvor zu starken Leistungsabnahmen führte, die sich v.a. durch signifikant reduzierte Ganggeschwindigkeiten zeigten. In Anlehnung an unsere Ergebnisse und die aktuelle Studienlage könnten kognitiv anspruchsvolle DT-Paradigmen als risikoarme, kostengünstige und schnell durchführbare Prodromalmarker zukünftig zur besseren Identifikation von Demenzkranken bzw. von Risikopersonen im klinischen Alltag beitragen.

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