Die diagnostische Bedeutung des Dehydroepiandrosteron-Sulfat-Serumspiegels für den Nachweis einer zentralen Nebennierenrindeninsuffizienz

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/119039
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1190392
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-60413
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2021-09-17
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Binder, Gerhard (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2021-06-21
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Ziel der Studie war es, die Bedeutung des Hormons DHEA-S in der Diagnostik der zentralen NNRI für Kinder darzustellen. In einer retrospektiven Studie wurden DHEA-S- Werte von Kindern im Alter von 7 bis 18 Jahren gesammelt, die an einer zentralen NNRI erkrankt waren. Aus DHEA-S-Werten gesunder Kinder von 7 bis 18 Jahren wurden für jeden Altersbereich Referenzwerte erstellt. Mit Hilfe von Punkte-Diagrammen wurden die Hormonspiegel der gesunden und kranken Kinder einander gegenübergestellt und verglichen. Ziel war es darzustellen, dass die gemessenen DHEA-S-Blutspiegel der Kranken unterhalb der Werte der Gesunden liegen, wodurch der Zusammenhang zwischen einem niedrigen DHEA-S-Wert und der zentralen NNI gezeigt werden sollte. Da für den Altersbereich von sieben bis zwölf Jahren keine ausreichenden Daten erhoben werden konnten und zu dieser Zeit die Verwendung von DHEA-S aufgrund der noch nicht vollständig ausgereiften Nebennierenrinde nicht valide ist, konzentrierte man sich auf den Altersbereich von 13 bis 18 Jahren. Die Auswertungen ergaben sowohl bei den Mädchen also auch bei den Jungen einen signifikanten Unterschied der Werte zwischen den Gesunden und Kranken. Die Werte der Kranken lagen bei beiden Geschlechtern signifikant unter dem bestimmten Cut-off-Wert, der mit Hilfe der Referenzgruppe altersspezifisch und geschlechtsspezifisch festlegt wurde. Im Rahmen dieser Studie ergab sich eine Relation zwischen der Höhe des DHEA-S-Serumspiegels und einer zentralen NNRI. Da in neusten Studien herausgefunden wurde, dass Jungen mehr DHEA-S produzieren und auch die erstellten Referenzwerte einen deutlichen Konzentrations-Unterschied für die jeweiligen Altersbereiche zwischen den Geschlechtern aufzeigen, gilt es DHEA-S- Werte immer mit den geschlechts- und altersspezifischen Referenzwerten zu vergleichen. Außerdem ist der Hormonwert erst ab einem Alter von 13 Jahren als valider Parameter zur Diagnose der NNRI zu verwerten. Die Verwendung von DHEA-S als diagnostischer Parameter ist sinnvoll, da es aufgrund seiner langen Halbwertszeit zu jeder Tageszeit in einer stabilen Konzentration zu messen ist. Der Abnahmezeitpunkt kann also variieren, ohne dass die Aussagekraft beeinträchtigt wird. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber der Abnahme eines Kortisol-Spiegels, welcher zwischen 8 und 10 Uhr morgens erfolgen muss. Die zentrale NNRI ist eine Erkrankung, deren Symptomatik häufig unspezifisch ist und vor allem in Stresssituationen auftritt. Da adrenale Krisen bei falscher Therapie oder zu spätem Therapiebeginn letal enden können, ist es wichtig diese Kinder möglichst frühzeitig zu diagnostizieren. Umso wichtiger ist also ein valider Parameter, der als eine Art Screening-Parameter bei Kindern eingesetzt werden kann, die z.B. an einem Wachstumshormonmangel leiden, eine Hypophysenfehlbildung haben, exogen mit Glukokortikoiden substituiert werden oder an einer anderen hypophysären Erkrankung leiden. Ein unterhalb des in unserer Studie errechneten Cut-off-Wertes gemessener DHEA-S-Spiegel ist ein Hinweis auf eine zentrale NNRI und sollte eine anschließende Diagnostik zur Folge haben. Da diese Studie nur wenige Patienten beinhaltet, wäre es zu empfehlen in der Zukunft weitere Patientendaten zu sammeln und die Ergebnisse dieser Studie weiter zu verifizieren. Somit ließe sich die Signifikanz der Daten untermauern.

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