Langzeitergebnisse zu psychischem und körperlichem Befinden und zur Sexualität nach laparoskopisch assistierter Neovagina-Anlage bei jungen Frauen mit einer seltenen genitalen Fehlbildung (Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom)

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/114124
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1141247
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-55500
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2021-04-09
Originalveröffentlichung: erschienen in: Journal of Clinical Medicine, https://www.mdpi.com/2077-0383/10/6/1269
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Rall, Katharina (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2021-03-16
DDC-Klassifikation: 150 - Psychologie
610 - Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter: MRKHS
Neovagina-Anlage
PHQ-D
seltene genitale Fehlbildung
SF-12
FSFI-d
FKB-20
NeoCope
MRKHS
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Nach unserem Wissen ist dies die erste Studie mit einer großen Anzahl von MRKHS-Patientinnen, bei der neben der sexuellen Funktion mehrere validierte Fragebogen zu verschiedenen Bereichen der Gesundheit und Lebensqualität prä- und postoperativ der Anlage einer Neovagina, verwendet wurden. Ziel der vorlie-genden Studie war es, u.a. folgende Hypothesen zu testen: Haben die Patientinnen präoperativ alle eine signifikante Belastung aufgrund ihrer Fehlbildung? Trägt die chirurgische Behand-lung selbst dazu bei, dass die Patientinnen lernen, wie sie ein aktives und befriedi-gendes Sexualleben führen können, auch in Bezug auf Partnerschaften? Wie spielt der Zeitfaktor beim Umgang mit MRKHS eine Rolle? Gleichzeitig wurden der Lebensabschnitt zwischen Pubertät und Erwachsensein, in dem die sexuelle Identitätsentwicklung als Teilaspekt der Identitätsfindung stattfin-det, die Selbstakzeptanz, die Entwicklung des eigenen Körperbildes und der weibli-chen Sexualität bezogen auf MRKHS genauer dargestellt sowie Screening-Fragebogen verwendet, um mögliche Hinweise auf psychische Störungen zu identifizieren. Zusammenfassend zeigt sich eine Beeinträchtigung der psychischen gesundheitsbezogenen Lebensqualität, allerdings führt die MRKHS-Diagnose nicht automatisch zu einem erhöhten Risiko für psychische Störungen. Einzig Essstö-rungen und das Alkoholsyndrom zeigen auffällige Werte im Screening-Fragebogen. Die MRKHS-Patientinnen weisen eine normale Selbstakzeptanz auf. Es liegt mehrheitlich keine Körperbildstörung vor. Präoperativ zeigt sich, wie erwartet, eine eingeschränkte sexuelle Funktion, die sich postoperativ normalisiert. Hilfreiche Faktoren für die Krankheitsbewältigung sind die psychosoziale Anpassung der Betroffenen sowie ein unterstützendes soziales Umfeld. Auch der Kontakt zu ande-ren Betroffenen scheint sich positiv auszuwirken, so dass dies hinsichtlich der Co-ping-Strategien verstärkt unterstützt werden sollte. Eine psychologische Betreuung ist nicht obligat indiziert; im Einzelfall muss jedoch geprüft werden, ob Bedarf an weitergehender Unterstützung oder psychotherapeutischer Begleitung durch die Belastung aufgrund der Diagnose MRKHS besteht.

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