Evaluation der Nachsorge des malignen Melanoms in Tübingen 2008 - 2018

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/109749
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1097497
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-51125
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2020-11-23
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Leiter-Stöppke, Ulrike (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2020-11-02
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Melanom , Tübingen
Freie Schlagwörter: Malignes Melanom
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In der vorliegenden Dissertation zum Thema „Evaluation der Nachsorge des Malignen Melanoms in Tübingen 2008-2018“ wurde ein Patientenkollektiv (Einschlusskriterien: Erstdiagnose 2008, invasives kutanes Erstmelanom, Follow-up-Dauer>3 Monate, Stadium bei Erstdiagnose<IV), welches dem Zentralregister Malignes Melanom entstammt, retrospektiv untersucht. Nach demographischer und tumorspezifischer Charakterisierung des Kollektivs wurden sämtliche dokumentierte Nachsorgeuntersuchungen, hinsichtlich ihrer Übereinstimmung mit den Nachsorgeempfehlungen der aktuellen Leitlinie untersucht, um das Nachsor-geverhalten des Kollektivs beschreiben zu können. Ferner wurde eine Analy-se durchgeführt, die auf die Detektionsmuster der diagnostizierten Rezidive abzielte. Außerdem wurde das Gesamtüberleben und das rezidivfreie Überleben nach Kaplan-Meier bestimmt. Hierbei wurden Patienten mit Rezidiven, die einen Stadienwechsel mit sich brachten, gesondert analysiert. 71% der durchgeführten Untersuchungen werden schemagerecht durchgeführt. Etwa 68% der Patienten haben während der Nachsorge mindestens eine zusätzliche Untersuchung. Am häufigsten werden laborchemische Unter-suchungen und Lymphknoten-Sonographien zusätzlich durchgeführt, v.a. in den Stadien Ia und Ib. Verglichen mit den entsprechenden Empfehlungen zeigte sich, dass die Vorgaben umso besser erfüllt werden, je niedriger das Stadium bei Erstdiagnose ist und je länger die Nachsorge bereits stattgefun-den hat. Die beobachteten Tendenzen lassen sich dadurch erklären, dass die Vorgaben für Patienten mit fortgeschrittenem Stadium bei Erstdiagnose und am Anfang der Nachsorge aufwendiger sind als im späteren Verlauf sowie für Patienten mit niedrigem Stadium (IA) bei Erstdiagnose, wodurch die Empfeh-lungen leichter eingehalten werden können. Die Rezidivrate liegt für das Gesamtkollektiv bei 19,6%, die mediane rezidiv-freie Zeit bei 25 Monaten. Die meisten Rezidive treten bei Patienten aus Stadium III (56%) und innerhalb der ersten drei Jahre (63%) auf. Etwa ein Drittel aller Erstrezidive ereignet sich nach dem dritten Nachsorgejahr. Erstrezidive werden am häufigsten durch klinische Untersuchungen (~44% d. Fälle) detektiert, dabei handelt es sich vorwiegend um lokoregionäre Rezidive. Insbeson-dere CT, MRT und PET-CT zeigen eine hohe Sensitivität (94,5%) und Spezifität (95,4%), hiermit werden Fernmetastasen am häufigsten detektiert. Sowohl beim Gesamtüberleben als auch beim rezidivfreien Überleben sinken erwartungsgemäß die Überlebenswahrscheinlichkeiten entsprechend des Stadiums bei Erstdiagnose und in Abhängigkeit der Art der Rezidive. Aus der Evaluation der Nachsorge in Tübingen kann gefolgert werden, dass die Empfehlungen des Nachsorgeschemas zu großen Teilen berücksichtigt werden. Allerdings sind gerade bei Hochrisikopatienten Verbesserungen im Sinne einer konsequenteren Durchführung der Nachsorge erforderlich. Eine Verbesserung der Adhärenz könnten auch die adjuvanten Therapien, die im Stadium III angeboten werden, mit sich bringen, da hier zur Therapiekontrolle regelmäßig Schnittbildgebungen erforderlich sind. Durch Verbesserung einer heimatnahen Nachsorge könnten insbesondere ältere Patienten konsequenter eingebunden werden.

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