Rückenmarksstimulation (SCS) bei chronischen neuropathischen Schmerzen: Vergleich von BurstDR™- und Hochfrequenzstimulation (HF10™)

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/106097
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1060975
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-47475
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2020-09-03
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Morgalla, Matthias (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2020-07-16
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Schmerz , Rückenmark , Spinal cord stimulating lead , Chronischer Schmerz , Stimulation
Freie Schlagwörter: Burst-Stimulation
Hochfrequenzstimulation
Rückenmarksstimulation
burst stimulation
high frequency stimulation
spinal cord stimulation
chronic pain
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Hintergrund: BurstDR™ und HF10™ als neue Stimulationsformen der SCS-Therapie zeichnen sich im Vergleich zur konventionellen tonischen Stimulation durch effektivere Schmerzlinderung, Wirksamkeit bei schwierigen Patientengruppen (Nonresponder u. a.) und verminderte Parästhesien aus. Außerdem könnten sie sich durch Modulation des für affektiv-kognitive Aspekte zuständigen medialen Schmerzwegs auf diese positiv auswirken. Ziel der Studie war die vergleichende Betrachtung der Wirkung von BurstDR™ und HF10™ mit Fokus auf die affektiv-kognitive Schmerzverarbeitung. Die Untersuchung weiterer Schmerzaspekte und Zusammenhänge soll die klinische Situation möglichst umfassend abbilden. Methoden: 41 von 70 chronischen Schmerzpatienten, die am Universitätsklinikum Tübingen zwischen 2014 und 2016 einen BurstDR™- oder HF10™-Generator implantiert bekommen hatten, nahmen an der Studie teil. Anamnestische Daten, Schmerzstärke (NRS), Schmerzakzeptanz (CPAQ), Schmerzkatastrophisieren (PCS), Schmerzaufmerksamkeit (PVAQ), erlebte Behinderung im Alltag (PDI) und depressive Symptome (BDI-II) wurden mittels Fragebögen für den aktuellen Zeitpunkt T1 und retrospektiv für den Zeitpunkt T0 (Interpretation durch Recall Bias limitiert) vor Therapie erhoben. Ergebnisse: BurstDR™ bewirkte eine signifikante Verbesserung der untersuchten Schmerzaspekte. Für HF10™ zeigten sich positive Tendenzen (eingeschränkt aussagekräftig aufgrund kleiner Fallzahl). Im Verlauf der Studie erwies es sich als sinnvoll, die Untersuchung der BurstDR™-Gruppe in BurstDR™, BurstDR™/Tonisch und Tonisch zu differenzieren. Die Burst/Tonisch-Gruppe zeigte eine homogen positive Entwicklung. Zwischen den erfragten Schmerzaspekten bestanden in der untersuchten Patientengruppe mit wenigen Ausnahmen deutlich positive Korrelationen. Schlussfolgerung: Die positive Wirkung von BurstDR™ auf die affektiv-kognitiven Schmerzaspekte (Schmerzakzeptanz, Schmerzkatastrophisieren und Schmerzaufmerksamkeit) konnte bestätigt werden und könnte mit einer Modulation des medialen Schmerzweges zusammenhängen, für HF10™ waren hierzu keine abschließenden Aussagen möglich. Der Wechsel zwischen BurstDR™ und Tonisch könnte eine vielversprechende Ergänzung sein im Sinne einer effektiven Therapieoption. Die Wirksamkeit von BurstDR™ sowie die positiven Effekte des BurstDR™/Tonisch-Wechsels konnten gezeigt werden und sind vielversprechende Entwicklungen auf dem Weg zu einer individualisierten SCS der Zukunft.

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