Effekte des selektiven Dopaminrezeptorantagonisten Sulpirid auf die Gedächtniskonsolidierung von belohnten und unbelohnten Inhalten

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/102136
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1021364
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-43515
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2020-07-03
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Born, Jan (Prof.)
Tag der mündl. Prüfung: 2020-06-09
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Sulpirid , Dopamin , Schlaf
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Der Einfluss von Schlaf auf die Gedächtnisbildung konnte bereits in einer Vielzahl von Studien gezeigt werden. Von der Menge an täglich aufgenommenen Informationen werden relevante Inhalte besser erinnert und irrelevante Informationen vergessen. Bei diesen Prozessen spielt der Neurotransmitter Dopamin eine zentrale Rolle. Um den Einfluss von Dopamin auf die präferentielle Gedächtniskonsolidierung von belohnten und unbelohnten Inhalten im Schlaf zu überprüfen wurde die vorliegende Studie durchgeführt. Es wurde der selektive Dopaminrezeptorantagonist Sulpirid eingesetzt, um den Einfluss von Dopamin bei der Gedächtnisbildung im Schlaf zu blockieren. Die aufgestellte Hypothese war, dass der Einsatz von Sulpirid die präferentielle Konsolidierung von hoch belohnten Inhalten im Vergleich zu den niedrig belohnten Inhalten verhindert. In der durchgeführten Studie wurde ein doppelblinder, Placebo-kontrollierter Ansatz mit cross-over-Design gewählt. 17 gesunde, junge Männer absolvierten zunächst eine Belohnungslernaufgabe (MLT) und bekamen anschließend den selektiven D2-Rezeptorantagonisten Sulpirid oder ein Placebo verabreicht. In der gestellten Aufgabe sollten die Probanden jeweils 80 hoch belohnte und 80 niedrig belohnte Bilder lernen. Beide Sets unterschieden sich außerdem hinsichtlich der Dauer der Präsentation (40 kurz präsentiert und 40 lang präsentiert). Hintergrund dieser Versuchsanordnung war, den Einfluss der erwarteten Belohnung, sowie die Bedeutung der Enkodierungstiefe auf die Gedächtnisbildung zu erfassen. Nach einer Phase von 8 Stunden Nachtschlaf, und einem Retentionsintervall von insgesamt 24 Stunden kehrten die Teilnehmer ins Schlaflabor zurück und führten die Abrufaufgaben durch. Um den Einfluss der Medikation auf das deklarative und prozedurale Gedächtnis zu erfassen wurden entsprechende Lernaufgaben absolviert. Außerdem erfassten wir Schläfrigkeit, Vigilanz und Stimmung. Wie erwartet zeigte sich, dass hoch belohnte Bilder beim Abruf in der Placebo-Bedingung besser wiedererkannt wurden als niedrig belohnte Bilder. Dieser Unterschied war ebenfalls im direkten Abruf nach dem Lernen bereits messbar. Es konnte jedoch kein Beleg für den Einfluss der Medikation auf die Leistung in der Belohnungsaufgabe erbracht werden. Dieses Ergebnis lässt den Schluss zu, dass Dopamin bei der schlafabhängigen Gedächtniskonsolidierung eine weniger entscheidende Rolle spielt als bislang angenommen. Wir vermuten, dass neu aufgenommene Informationen schon während der Enkodierung unter dem Einfluss von Dopamin markiert und anschließend im Schlaf bevorzugt konsolidiert werden.

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